2009-05-29
Yucatán

Meine Eindrücke über diesen Teil Mexikos gebe ich in der Bildergalerie „Yucatán“ wieder. Hier nur ein kleiner Einstieg: Yucatán ist gross, flach, buschig, heiss, sehr heiss und voller Kulturdenkmäler. Und hat an seiner Ostseite eine feinsandige karibische Küste. Cancún lässt grüssen. Es finden sich ausreichend Campingplätze, die Versorgung und das tägliche handling sind völlig unproblematisch. Man zieht praktisch von Tempel zu Tempel, Auswahl satt. Bei all den Pyramiden, Tempeln, Ruinen soll man sich vorstellen, dass diese zu deren Hochkulturzeiten in kräftigen Farben bemalt waren, vor allem die Simse. Muy impressionante. Wie die armen Menschen bei dieser Hitze überhaupt arbeiten und dazu noch Pyramiden bauen konnten, bleibt mir ein Rätsel. Ein Hoch auf die klimatisierte PM-Fahrerhauskabine! Gelegentlich allerdings muss ich raus, rein in den Nationalpark, rauf auf die Pyramide, UFF!

Belize

Ein kleines Ländle mit 310.000 Einwohnern und bezaubernd. Der Norden nimmt noch die öde Yucatán-Landschaft auf, unterbrochen von der malerischen Kolonial- und Hafenstadt Belize-City mit seinem sehr bunten und munteren Treiben. Aus Vorsicht habe ich das PM nicht abgestellt sondern die Stadtrundfahrt von der klimatisierten Kabine aus genossen. Gute Aussichten und freundliche Ansprache hatte ich reichlich. Die Nacht verbrachte ich auf dem Parkplatz des Restaurant CHEERS am Western Highway am Meilenpunkt 31.5, nicht ohne vorher ein üppiges belizianisches Mahl verdrückt zu haben. Die Biere brachten die notwendige Bettschwere, die jedoch nicht stark genug war, mich nicht um 02.30 aufwecken zu lassen: das PM begann zu schaukeln, und wie!! Machten sich Kriminelle an meinem PM zu schaffen?? Das Schaukeln nahm zu, ich wurde wehrlos in meinem Bett hin und her geworfen, machtlos! Dann war der Spuk vorbei. Hundebellen, Menschenstimmen, Ruhe. Ich glaubte, eine heftige Windhose überstanden zu haben, erfuhr am nächsten Tag, dass es sich um ein Erdbeben mit Epizentrum im Golf von Honduras gehandelt habe. Und dieses hat sich hemmungslos bis zu meinem PM ausgebreitet. Also ein earthquake life. Eine Erlebnisreise.

Tikul, Guatemala

Ich kannte es ja schon vom Grenzübertritt Mexiko/Belize, aber das bordering nach Guatemala war noch ein wenig romantischer. Es hat nur ein wenig gedauert, bis ich den Ablauf des boder-controllings kapiert hatte, dann aber lief alles wie am Schnürchen. Also, es wird eine Person (ich) aus Belize ausgeführt, ein Fahrzeug (das PM) ebenfalls ausgeführt, dann eine Person (ich) nach Guatemala eingeführt, ein Fahrzeug (das PM) ebenfalls eingeführt, das Fahrzeug desinfiziert, das Fahrzeug vom Zoll kontrolliert und schon ist man in Guatemala. Eigentlich gar nicht so schwierig. Wenn da nicht noch eine Versicherung für das PM abzuschliessen wäre (wo ist die Agentur, wann öffnet sie?), wenn da nicht diverse Kopien zu erbringen wären (wo ist der nächste funktionstüchige Kopierer, in welcher Währung zahle ich die Kopien) und wenn da nicht diverseste Gebühren fällig würden. In den Händen Packen von Dokumenten, im Kopf nur Summen, so versuche ich Ordnung in das Geschehen zu bringen…. Gut, dass es den offiziellen Geldwechsler gab, der mir gleich anfangs seine Dienste angeboten hatte und die ich nur widerwillig in Anspruch nahm, der mich aber gekonnt durch dieses Wirrwarr leitete, vorbei an verschiedenen Warteschlangen. Für wenige Dollares hat er mir wertvolle Dienste erbracht, und bei meiner Rückkehr abends schallte mir ein fröhliches Hello Peter entgegen. Welcher Fremde wird an der guatemalisch-belizischen Grenze schon so herzlich begrüsst?

TIKUL ist das bisher eindrucksvollste Kulturdenkmal. In einem Nationalpark gelegen muss man zig Kilometer marschieren, um nur das Wichtigste zu erkunden. Der Aufstieg auf den Tempel I am Gran Plaza war wegen mehrerer tödlicher Abstürze verboten, der Ausblick vom Tempel II überwältigend. Es hat schon einige Überwindung gekostet, da hinauf zu stiefeln (mittags, 37°), dann aber Ruhe, Besinnung, Insichgekehrtsein. In solchen Augenblicken sind alle Strapazen vergessen, auch die mörderische Fahrt über 25km dirt road direkt hinter der guatemalischen Grenze.
Der erste Eindruck von Guatemala ist gut: rolling hills, lichter Urwald, karibisches flair, hübsche und freundliche Menschen, die mit ihrem einfachen Leben in Einklang zu stehen scheinen.

Zurück in Belize: Der Süden und Osten von Belize sind wunderschön. Auch hier rolling hills, swinging roads, lichter Urwald in voller Blütenpracht, Einsamkeit, dann wieder malerische Küstenstädte wie Dangriga.
Morgen geht es zurück nach Mexiko, Chetumal, um von dort aus den Riesentagesritt nach Palenque zu starten.
Nebenbefund: Heute ist meine Klimaanlage in der Wohnkabine ausgefallen. 34 Grad aussen, 34 Grad innen. Könnt Ihr Euch vorstellen, wie ich leide??

Zurück