Barranca del Cobre, Zugfahrt

13.01.2009 Barranca del Cobre, die Kupferschlucht

Den allgemeinen Teil des Lonley Planet habe ich jetzt durchgearbeitet. Die Bahnfahrt durch die Barranca del Cobre dauerte zwei mal acht Stunden; da war Zeit reichlich. Zum Lesen und zum Entspannen, das war wirklich vonnöten Jeden Tag bin ich gefahren, die Grösse Mexikos war zwar beschrieben aber mir nicht so gegenwärtig. Und ich hatte mir so locker vorgenommen, mal eben in 30 Tagen an der Küste runterzudüsen. Ich wurde schon ganz unruhig, sollte das so weitergehen?? Dann kamen die 4 Tage Pause in San Carlos, wo ich per Internet Versicherungsfragen und Anderes erledigen konnte und auf Empfehlung eines Nachbarn die Camperbibel für Mexiko von Church und Church erwerben konnte. Welche Erleichterung. Zwar kein GPS aber eine super Beschreibung der Plätze und ihre Lage. Und es gibt weit mehr Plätze als ich dachte. Womit sich einmal mehr die Tatsache bewahrheitet, dass die Empfehlungen der Mitreisenden unterwegs von unschätzbarem Wert sind …... Und jetzt die 2 Tage Bahnfahrt, Klasse. Eine Reise in eine völlig andere Welt, nämlich die der Tarahumara, einem bedrohten Bergvolk, das teils noch in Höhlen lebt, mit Schürzen und Sandalen oder barfuss läuft, bei denen die Kinder Kinder bekommen und die ihren Lebensunterhalt mit Flechtereien verdienen und abartige Sport- und Lebensweisen haben. Arm, sehr arm.

Die 4+2 Tage gaben mir Zeit zum Nachdenken und ich ziehe endlich die Konsequenzen: ich habe Zeit, viel Zeit. Für mich bedeutet das, langsamer voranzuschreiten, zu pausieren, mich zu erholen, nicht nur zu reisen, sondern das vielschichtige Drumherum als ebenso wertvoll zu betrachten. So bin ich heute nach den üblichen Vorspielen und –bereitungen nicht einfach losgedüst sondern habe auf dem sehr einsamen Platz in El Fuerte, auf dem ich neben einer blühenden Bougainvilia (oder wie immer das geschrieben wird) und einem toilettenähnlichen Gebilde übernachtet habe (insgesamt 2 Camper: Dan, der Fischer aus US und ich und der versoffene Camp-Inhaber Bill, über den zu schreiben ein Buch füllen würde) die Gegenwart eine Leiter dazu benutzt, vor meiner Weiterfahrt erstmals die Fenster von aussen zu putzen- welch Glanz inside !! und einige elektrische Messungen durchzuführen- der Phoenix, der charger, arbeitet, dh lädt nämlich nicht mehr. Macht nichts, die Batterie wird ja noch über den Motor u die Sonne geladen…
Ich könnte über jede Stunde dieser Reise etwas Besonderes berichten, so abwechslungsreich ist dieses Fahrt, irre schön. Veränderungen – Coelho lässt grüssen – ergeben sich aus den variierenden Situationen heraus gleichsam von allein.

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