Reste eines Hauses

Reste einer Tankstelle

Telefonmasten aus Beton, schräg, aber nicht durchgebrochen wie die hölzernen

zerstörtes Heim

Schrotthaufen am Strassenrand

die Bilder sind gleich, HUNDERTE VON MEILEN

devasted

devasted

unterspülte Strassen zwingen zur Detour über den herrlichen festen Sstrand

wie hier in Surfside Beach

Gulf Coast, Hurricane Ike

Die Verwüstungen von Katrina werden abgebaut, langsam, allmählich. Nach 3 Jahren ist einiges geschehen, aber die recovey-region ist ja unermesslich gross.
Und dann fegte im September 2008, vor 3 Monaten, ein erneuter Hurrikan, IKE zwar an New Orleans und Umgebung vorbei, traf umso wuchtiger die Ostküste Lousianas und die von Texas. Ich komme gerade aus diesem Schreckensszenario und muss erst mal nach Luft schnappen. Die Bilder sind belastend: Hiroshima, Bombenteppiche im 2. Weltkrieg über Dresden und Berlin, Verbrannte Erde- das sind meine Assoziationen. Über viele 100km Küstenregion liegen danieder: Häuser, Tanksstellen, Werkstätten, Einkaufszentren, Telefonleitungen, Fischereianlagen, beach-Einrichtungen, Golfplätze, Golf-carts, Tennisplätze, Palmen, Autos, Boote, Campingplätze- Müll, Müll, Müll. Und alles ist dem Erdboden gleich, fast gleich. Stummel von Telfonmasten, Bäumen, Betonpfeilerresten ragen in die Luft, nicht in den Himmel- Müll. Strassen sind unterspült, weg gebrochen, detours führen über Schotter und über den Strand (welche Freude!).

Die Menschen bauen zaghaft auf, langsam, gelähmt von diesem Ausmass. Auch das erinnert an das Kriegsende in Deutschland. Sie sammeln die Reste ihres ehemaliges Leben zusammen, tragen sie zum Strassenrand und türmen sie hier auf. Nicht 2-3 Blöcke, nein, hunderte von Kilometern lagern hier die Residuen ehemaligen Glücks und Wohlstands. Kolonnen von Baggern und LKW sind im Einsatz und um Abtransport bemüht. Dann hat wieder kilometerweit keine helfende Hand eingegriffen, Chaos und Müll, ein komplettes Durcheinander früherer Regelmässigkeit, nur keine Kadaver mehr. Ganze Dörfer sind unbewohnbar: die hier üblichen Stelzenhäuser stehen zwar noch auf diesen. Aber nicht mehr senkrecht sondern um einige unbewohnbare Grade seitwärts geneigt. Oder die Treppe hängt am Balkon. Oder die tragende Bodenbetonplatte ist einfach unterspült und hängst schräg- Haus für Haus ist beschädigt, gruselig. Vereinzelte zaghafte Reparaturversuche, apathische Gesichter. Woanders haben die Menschen die Reste ihres Hauses auf einen Haufen gesammelt und ein neues daneben gebaut, diesmal auf einer Warft, um wenigstens vor dem nächsten Hochwasser geschützt zu sein. Und die nicht so Wohlhabenden oder Versicherten? Die wohnen in Campingfahrzeugen und Containern. Hier hat der Staat wohl rasch gehandelt und für Wege, Stromanschlüsse, Toilettenhäuschen und hier und da für einen Colaautomaten gesorgt. Die zahlreichen Campsiedlungen sind also keine Urlaubsidyllen an einer traumhaften Urlaubs-Beach sondern blanke Unterkunftsnotwendigkeit.

Den beklemmendsten Eindruck bekam ich, als ich auf einem Friedhof die leer geschwemmten Sandbodengräber sah – was haben sich hier für Szenen abgespielt. Wenig weiter ist dann ein neuer Friedhof angelegt, etwas höher, alle Gräber mit einer dicken Marmorplatte befestigt.

Krieg? Nein, Naturgewalt. Wie heftig, stark und eindrucksvoll! Hier das Chaos, vor wenigen Tagen die Schönheiten der Küstenregionen Floridas. Alles ganz nah beieinander. Und Zeit und Ort des drohenden und sich wiederholenden Chaos sind langfristig nicht vorhersehbar. Die Menschen scheinen adaptiert.

POTR.

Take the I-10and you can drive and drive and don’t see anything.

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