Alaska adé, meine Eindrücke

04.05.2010 Beaver Creek border CAN/USA – Alaska one – Interludium domo – Alaska two – Beaver Creek border USA/CAN 25.08.2010

Alaska, der grösste Staat der USA, abgetrennt vom Rest des Landes, jenseits des kanadischen Yukon-Territoriums bestätigt meine Vorstellungen und überrascht dennoch durch seine monumentale Weite und seine grandiose Natur. Wenn ich die letzten dreieinhalb Moante revue passieren lasse, treten spontan und eindrucksoll einige sehr bunte Bilder vor meine Augen:
Zuerst die Highways, endlos lang, kurvig, der Landschaft angepasst, dem Talverlauf folgend, dann wieder über die rolling hills; weithin ist der Streckenverlauf sichtbar. Unglaublich schön, das Dahingleiten macht den Kopf frei und das Herz weit. Traumhaft.
Dann die Landschaften: endlose Wälder aus Eschen und Birken, Weiss- und im Norden Schwarzfichten, weite Tundren und rieige Moore im Permafrost. Wandernde Gletscher, reissende Flüsse, Fjorde, der gemütliche William Sound und das Nordpolarmeer; aktive Vulkane, normale Berge: vom erhöhten Cockpit aus betrachtet ziehen sie an mir vorbei und geben Anlass zu Träumerein.
Aber Vorsicht, der Strassenbelag variiert: vom besten Asphalt über einfache Schotterstrassen bis hin zum verschlammten Sand-Stein-Highway mit Verwerfungen (caution: dips, bumps, rough road for xx miles …) hervorgerufen durch den Permafrostboden- da mus man gelegentlich vom Träumen auf hellwach umschalten.
Und ich möchte natürlich Alaskas Tiere life erleben, und da gilt es, die Augen offen zu halten. So habe ich sie alle mitbekommen: Elche, mehrere Karibu-Herden, Schwarzbären reichlich, ein Grizzlypärchen, Adler, Fische lebendig und tot.
Die unterschiedlichen Volksgruppen haben, so in den Dörfern hautnah zu erleben, ihre Traditionen bewahrt. Die orthodoxe Religion, die mit den Migranten aus Russland über die Beringstrasse einwanderte, ist vielerorts zu bewundern. Für den Kurzzeittouristen bieten die Museen in den beiden grossen Städten Anchorage und Fairbanks und das Native Heritage Center in Anchorage beste Ein- und Überblicke in das Leben und die Tradition der Indigenen. Hier werden die Geräte, die das täglichen Überleben in diesem sehr sehr rauhen Klima sichern und die Zeremonialobjekte für die unterschiedlichsten kulturellen Anlässe gezeigt und erklärt. Beeindruckend auch die erzählenden Tänze und die Stories der Geschichtenerzähler.
Offene und freundliche und interessierte Menschen, gute Campgrounds, problemloses Übernachten auch als beside-road-camper, gute Versorgung mit Nahrung und Diesel, Angeln und Elche schiessen (fast überaall) erlaubt.
Endlose Wartezeiten and big billings in verschiedenen Kfz-Werkstätten. Schliessendlich wurde mir aber immer geholfen. Und das neuerliche Warten auf eine Bremsenreparutur macht diesen Artikel möglich.
Alaska ist mir ans Herz gewachsen und ich verlasse dieses Wahnsinnsland mit etwas Wehmut, zumal die Herbstlaubfärbung beginnt, Ende August! Alaska zum zweiten? Ja, aber dann im Winter zu den Hundeschlittenrennen, den Motorschlittenfahrten, den Hot Springs-Bädern, den Ice-Bars und natürlich zur Aurora borealis, dem Nordlicht. Ich habe es in Inuvik nahe dem Arctic Ocean beobachten können, aber die Eindrücke dürften in einer dunklen Winternacht viel intensiver sein.

Ich mach mich dann mal auf den Weg zurück in Richtung Canada und werde in Dawson Creek, dem Beginn/Ende des Alaska Highways entscheiden, wohin es weitergeht. Richtung Süden über Seattle oder Richtung Osten über Halifax …..
Meine Geschichten und die Bildergalerie spiegeln in etwa meine Eindrücke wider. Viel Freude daran.
Euer POTR