Alaska Highway. Big points, gefühlte und echte

Big points, gefühlte und echte
auf dem Weg von Vancouver Island nach Norden zum Alaska Highway und weiter …

Tag 1, Victoria
hier ist Frühling, Spaziergang durch downtown, Kaffee und Sandwich auf der Terasse am Hafen, nach einigem Hin und Her finde ich einen Sportarmbanduhrbatterieauswechsler , ein sprachbegabter Ukrainer voller Wissensdurst (Fort Str., Kaufhaus Bay, 2. Etage, repairs- nur für den Fall, dass mal jemand nach Victoria kommt, dem die Batterie ….....) Ferry durch die bezaubernde Schärenlandschaft nach Vancouver (BJ= big joy).

Tag 2, Vancouver
Olympiade adé, neue Themen bestimmen das Stadtbild. Frühling, Yachthafen, auf dem Campground gibt es einen Adapter für europäische Gastanks (BJ)- ich kann meine Tanks nachfüllen, Erleichterung. Am liebsten würde ich ja diesen Adapter stibiezen, aber was wird aus den anderern europäischen propane customers und: aus dem Alter bin ich raus.

Tag 3, Whistler
Die Fahrt entlang dem Howe Sound über die 97 N, dem sea-to-sky-highway (welcher Name!), ist eine kurvig-hügelige Freude, echte Harley-Strecke (BJ). Diese Strasse durften also die Sieger und mussten die 2. und 3. und die anderen Sieger nach Vancouver zurückfahren. Whistler träumt ein wenig der Olympiade hinterher, einige Unentwegte treibt es noch nach oben, um es den ganz Grossen nachzumachen. Unten im Dorf haben die harten Kanadier die Shorts nicht nur aus dem Schrank geholt sondern auch angezogen und sitzen in den Cafés, outside of course (NBJ= no big joy). Am nächsten Morgen fantastischer Blick durch die saubere Luft zum Gipfel.

Tag 4, Wiliams Lake
Der tolle Highway Vancouver/Whistler wird plötzlich poor: eng, kurvig, rough, steep grades- die Steigungen gehen nicht in Serpentinen nach oben sondern direkt, der kurze gerade Weg, steep grades eben. Und Leitplanken: Fehlanzeige, dafür eng und auf einem Damm gebaut, links und rechts geht’s runter ohne jegliche Sicherung, krass. Beim Einkauf in Pamberton legt mich die Kassiererin rein, merke ich aber erst später. Dafür gibt es ganz frisches Brot beim Bäcker und ein Hefeteilchen, mmmmh. Ja, das sind die kleinen Freuden des Einzelreisenden und dann noch die wilden über die Weiden galoppierenden Pferde (BJ). Und da finde ich noch den Adapter (BJ), ein Polizist gibt mir den entscheidenden Tip. Morgens Steinschlagschaden im windshield- ist hier Gang und Gäbe bei diesem rauhen und mit Steinen übersäten Strassenbelag- abends Reparatur bei Speedy Glas (BJ), einem Ablager von CarGlas.

Tag 5, Dawson Creek
Auf dem Weg dorthin mache ich in Quesnel , einem holzverarbeitenden Indusrtrieort, am Visitor Center Rast. Meiner Frage, wie PULP und Holzverarbeitung zusammenhängen, macht einen Veteranen munter, der mich absolut ins Museum schleppen möchte. Ich habe schon so viele Heimatmuseen gesehen … (NBJ). Endlich in Dawson Creek, Mile Zero Post: SBJ (= super big joy)

Tag 6, Fort Nelson, 1. Mai
Start auf dem Alska Highway 97 N (SSBJ), loop über eine old mother road mit einer 1942 gebauten Brücke (SSSBJ). Herrlichste Reise über den a-l-a-s-k-a-h-i-g-h-w-a-y… das muss man sich auf der Zunge zuergehen lassen (SSSSSSBJ) vorbei an Wonowan, Pink Mountain, Buckinghorse River, Prophet River, das sind Ortsnamen, wie? Und in jedem Ort steht ein Museum, naja. Hängt mit dem sagenumwobenen Bau des Alaska Highways zusammen: 1942 wurde er in 9 Monaten von der Armee zurecht gezimmert, um einen raschen Zugang nach Norden zu gewinnen; die Japaner hatten nämlich im WWII die Aleuten besetzt und da musste was getan werden.

Tag 7, Watson Lake
level 600m, Regen, 3-4 Grad, auf dem Weg zum 1.295m hohen Summit Lake wird aus dem Regen naturgemäss Schnee, sieht auch nett aus, anfangs. Kurz vor dem Pass sind wir eingeschneit und müssen auf den snowplough warten. Für mich im PM mit Küche, Toilette und Schlafgemach eher eine angenehme 2-stündige Fahrtunterbrechung. Erst wurde vor ihnen gewarnt, dann häufen sich Büffel am Strassenrand, grasen da so vor sich hin. Sollen ja blitzschnell sein und aggressiv, die schweren Kolosse. Und wie die Indianer mit denen umgegangen sind…. In Watson Lake steht die Attraktion des Yukon: 50.000 Ortseingansschilder sind dort aufgereiht. Ein einsamer GI hatte während des WWII aus Sehnsucht sein Heimatsortschild hier angenagelt und seitdem haben es ihm Tausende nachgemacht. Ich nicht. Aber: Hamburg hab ich gesehen (BJ).

Tag 8, Whitehorse
Leichtes Schneetreiben, morgens, Internet-Arbeit. Dann los und: da ist er, der einsame Bär, sitzt dort im Gebüsch des Seitenstreifens und futtert vor sich hin – Blätter – und lässt sich überhaupt nicht stören. Ich bin wohl 20min der einzige Autopasssant und so können wir in Ruhe kommunizieren. Er lässt sich aber nicht locken, auch durch lautes Rufen kann ich die von mir gewünschte aufrichtend drohende Abwehrreaktion nicht provozieren (dennoch SBJ). Tolle Brücke in Teslin und vom Fahrgeschehen ablenkende Blicke auf den die Stasse 150km lang begleitenden See. Kaffee und ein meat- pie bei Johnsons Crossing (you ar a travelling man?) und dann geht es über den Yukon River. Yukon assoziiert bei mir Abenteuer, Mut, Einsamkeit, Fernweh, fur-traders and gold-seeker, Freiheit und mehr in dieser Richtung. Als traveller man im PM ist diese Gegend relativ leicht zu erobern. Und dennoch: SBJ

Tag 9, Beaver Creek
Die Entscheidung, den Alaska Highway zu verlassen und per Loop durch das goldrush-legendäre Dawson City und anschliessend auf dem Top of the World Highway (schon wieder so ein sehnsuchtsmachender Name, SBJ) nach Alaska zu gelangen, wird mir am Visitor Center in Whithorse abgenommen: the Top of the World Highway is closed, Schnee. Welch Jammer (NNBJ). Der Jammer hält sich jedoch in Grenzen, als ich bei herrlichstem Sonnenschein den echten Alaska Highway über Haines Junction, vorbei an den schneebedeckten Bergen des Kluane NP mit seinem 6.000m hohen Logan Mt. verfolge und locker 165 Fotos schiesse- mal sehen, was davon übrig bleibt. Die letzten 200 km vor der US border werden getrübt durch ein frostgeschädigtes pavement mit tiefen Quer- und Langsrillen. Reduce speed ist ein durchaus ernst zu nehmender Hinweis, was tiefe von Achsaufsetzern herrührende Metallschürfungen im Asphalt beweisen. Ach ja, Top of the World Highway, der bleibt natürlich DIE Option für die Rückfahrt, und ich weiss schon, wer sich darauf freut (SSBJ)

Tag 10, North Pole/Fairbanks ALASKA, 05.05.
Border crossing. Die Amerikaner haben mich hereingelassen, ich habe mich ja auch sehr gut vorbereitet nach dem Desaster an der Mexiko/US-Grenze im August des vergangenen Jahres, sogar den Bart abrasiert und die Schuhe geputzt. Ein wenig besorgtes Bauchkribbeln stand dennoch im Raum… 16.950 km Canada liegen nun hinter mir und die Fahrfreude ist ungebrochen. Ich feue mich auf Alaska. In Delta Junction findet der Alaska Highway bei mile 1.422 sein eigentliches Ende, andere lassen ihn bis Fairbanks weiterlaufen, meinem heutigen Ziel. Dabei ist das Wetter eher rückwärts gerichtet dem Winter entgegenstrebend: Schneetreiben um 0 Grad, und das seit Stunden. Das Baraometer steht zwar hoch bei 1018 hPa, der Internet-Wetterbericht weist strahlendern Sonnenschein, aber die Wirklichkeit sieht anders aus, und ich muss mich bei minus 0.5 bis plus 2 Grad durch die Hügel sorgen. Life is life. In Fairbanks strömt es vom Himmel, ich sehe kaum etwas und fahre 20km zurück nach North Pole, da lag doch ein ordentlicher Campground an der A2, der Verlängerug des Alaska Highways in Alaska. Und WIFI hat der auch noch, na bitte. Angekommen in Alaska. Yeah!

Tag 11 und einige nicht absehbar weitere, Fairbanks

Ein Geräusch aus dem Getriebebereich zwingt mich vor der Weiterreise nach Deadhorse/Prudhoe Bay am Nordpolarmeer zum Dodge-Dealer: das Getriebe, das Hauptgetriebe, nicht das Zuschaltgetriebe für den Allrad ist dabei, seinen Geist aufzugeben. SKM.
Viele, viele Telefonate und e-mais, alle Eingebundenen und the local guys geben ihr/unser Bestes, finden aber keinen Erstaz for a manual transmission, wahrscheinlich muss das Ding aus Deutschland herbeigeschafft werden. SKM. Ich habe das PM auf dem besagten Campground in Santaland North Pole auf einem hübschen site in eine ebenso hübsche Parkposition gebracht und mir heimlich einen Mietwagen besorgt….. SKM. Zwangspause. Damit umzugehen, das muss ich noch ein wenig trainieren. Was SKM heisst, überlasse ich der Phantasie des geneigten Lesers, den ich hiermit sehr herzlich grüsse. POTR.

Zurück